Viral Marketing

Viral Marketing (dt. „virales Marketing“) bezeichnet eine Marketing-Methode, die auf eine schnelle Verbreitung durch die Zielgruppe und andere Personen abzielt.

Die älteste Form von viralem Marketing ist die Mundpropaganda, jedoch haben erst das Internet und vor allem soziale Netzwerke diese Werbeform populär gemacht. Klassische Beispiele sind dabei Videos mit spannendem, überraschendem und manchmal sogar schockierendem Inhalt, die auf YouTube und anderen sozialen Netzwerken verbreitet werden.

Prinzipiell werden zwei Typen von Viral Marketing unterschieden:

Passives virales Marketing

Bei dieser Art wird ein Service bzw. Produkt allein durch dessen Nutzung verbreitet und nicht über das aktive Teilen. Ein berühmtes Beispiel ist hier Hotmail:

In den Anfangszeiten des E-Mail-Anbieters trug jede Nachricht, die von einem Hotmail-Konto aus geschickt wurde, den Slogan „P.S. Get your private, free email at Hotmail“ am Ende. So wurde der Aufruf mit jedem E-Mail automatisch weitergeleitet.

Aktives virales Marketing

Bei dieser Art des Viral Marketings geht es darum, die Zielgruppe zum aktiven Teilen, Weiterleiten oder Weitererzählen zu animieren. Neben Videos können auch E-Mails, Online-Spiele, Bilder, E-Books usw. viral werden.

Viralität erzeugen

Wie jede andere Marketingkampagne muss auch ein Viral Marketing-Projekt genau durchdacht und geplant werden, um seinen Erfolg zu sichern.

Grundsätzlich steigern folgende Voraussetzungen das virale Potenzial:

• Der Inhalt ist leicht teilbar, am besten mit nur einem Mausklick. Viele Social Media-Kanäle eignen sich diesbezüglich sehr gut und vor allem die größten Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube sollten hier berücksichtigt werden.
• Mit dem Inhalt und/oder Verbreiten wird ein menschliches Bedürfnis (z.B. Anerkennung) befriedigt. Erreicht jemand eine hohe Punktezahl in einem Online-Spiel, wird er das Ergebnis gerne teilen.
• Auch auf die Skalierbarkeit des Produktes muss geachtet werden — so hätte Hotmail ohne die entsprechende Serverleistung nicht viral werden können.

Doch selbst, wenn all diese Voraussetzungen erfüllt sind, garantiert dies noch keine Viralität, denn durch die Unüberschaubarkeit an Web-Inhalten (alleine auf YouTube werden täglich ca. 65’000 Videos hochgeladen) ist es besonders am Anfang schwierig, von der Zielgruppe bemerkt zu werden.

Aus diesem Grund werden häufig sogenannte Seeding-Methoden eingesetzt: Dabei soll der Inhalt der Marketingkampagne aktiv gefördert werden, bis eine kritische Masse erreicht ist und die Kampagne von selbst viral wird.

Viel genutzte Seeding-Methoden im Viral Marketing sind:

• Kontaktieren von Meinungsführern (z.B. Blogger)
• Bezahlte Placements (z.B. auf YouTube, Facebook oder Google)
• Klassischer Werbespot, der gleichzeitig viral werden soll

Es gibt immer mehr Agenturen, die sich auf virales Marketing und das Seeding von Kampagnen spezialisieren. Sie arbeiten die Seeding-Strategie aus, erstellen die entsprechenden Kontakte und beobachten bzw. managen den Verlauf einer viralen Kampagne.