Beregnungsanlagen
Beregnungsanlagen werden zur Bewässerung von Gartenanlagen, landwirtschaftlichen Nutzflächen, Golfplätzen und Sportplätzen eingesetzt. Auch in der Tierzucht finden derartige Anlagen Verwendung. In der modernen Landwirtschaft ist die Beregnung weit verbreitet. In Regionen mit geringen Niederschlagsmengen oder sandigen Böden können auf diese Weise ganze Landstriche fruchtbar gemacht werden.
Weitere Einsatzgebiete von Beregnungsanlagen sind die Industrie und die Bauwirtschaft. Bei Abbrucharbeiten wird der entstehende Staub mit Sprühnebel gebunden. Durch die Beregnung des Abbruchmaterials reduziert sich auch die Brandgefahr. In Industrieunternehmen kann mithilfe von Zerstäubern ein effizientes Staubkontrollsystem erzeugt werden, das einen großen Beitrag zur Gesundheit der Mitarbeiter leistet.
Abwehr von Frostschäden
In der Landwirtschaft und im Gartenbau werden Beregnungsanlagen zum Abwehren von Frostschäden genutzt. Vor allem bei empfindlichen Frühjahrskulturen wie Weinreben, Frühkartoffeln oder Erdbeeren kann eine regelmäßige Beregnung mit feinen Wassertröpfchen dafür sorgen, dass die Ernte signifikant höher ausfällt. Beim Gefrieren des Wassers wird Kristallisationswärme freigesetzt, die Blätter und Blüten vor Kälte schützt.
Bewässerungsanlagen im Umwelt- und Emissionsschutz
Recyclinghöfe, Kieswerke und Kohlelager produzieren große Mengen von Staub, der für die Anwohner eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr darstellt. Bewässerungsanlagen schaffen Abhilfe und sorgen dafür, dass die Umweltbelastung so gering wie möglich gehalten werden kann. Auch bei der Sturmholzbewältigung nach Stürmen und Orkanen spielen Bewässerungsanlagen eine wichtige Rolle. Durch das Beregnen von Stammholz lässt sich die Qualität des Rundholzes dauerhaft erhalten, was sich wiederum stabilisierend auf den Holzmarkt auswirkt.
Bestandteile von Beregnungsanlagen
Zu einer modernen Beregnungsanlage gehören eine Wasserquelle, eine Pumpe, ein Wasserzwischenspeicher und ein Absperrschieber. Weitere Bestandteile sind Rohrleitungen, ein oder mehrere Regner sowie eine Steuerungsanlage, die mit Magnetventilen und Decodern ausgestattet ist. Alle genannten Komponenten können im Fachhandel bezogen werden. Spezialisierte Unternehmen bieten für jedes Einsatzgebiet individuelle Komplettlösungen an. Dies hat den Vorteil, dass man eine effektive und kostengünstige Bewässerungslösung erhält.
Die Rohre von Beregnungsanlagen bestehen zumeist aus Polyethylen (PE). Dieses Material gilt als ökologisch unbedenklich, da es frei von Weichmachern und anderen gesundheitsschädlichen Substanzen ist. Zudem ist Polyethylen kostengünstig in der Herstellung und äußerst deformationsbeständig. Die maximale Betriebstemperatur liegt je nach Hersteller zwischen +80°C und +100°C. Da bei hohen Lufttemperaturen Verdunstungsverluste eintreten können, werden Beregnungssysteme überwiegend nachts und in den frühen Morgenstunden eingeschaltet.
Typen von Bewässerungsanlagen
Für private Gärten genügen im Normalfall druckkompensierte Bewässerungsanlagen, die aus wenigen Komponenten bestehen. Im Landbau und der Industrie kommen dagegen spezielle Maschinen zum Einsatz, die als “Rollomaten” bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um groß dimensionierte Beregnungsgeräte, die über leistungsstarke Turbinen und wechselbare Düsen verfügen.
In den letzten Jahren wurden mit der unterirdischen Tropfbewässerung beachtliche Erfolge erzielt. Bei dieser Variante werden Nutzpflanzen wie Mais oder Kartoffeln direkt an der Wurzel mit Wasser (ggf. auch mit Nährstoffen) versorgt. Die Wasser- und Energieersparnis gegenüber herkömmlichen Bewässerungssystemen liegt bei solchen Systemen bei bis zu 70 Prozent.