Videotelefonie
Mit einem Videotelefonie-System können Videogespräche zwischen zwei oder mehreren Personen geführt werden. Videokonferenz-Anlagen sind häufig in Unternehmen zu finden, deren Mitarbeiter über mehrere Standorte verteilt sind. Die Ausgaben für ein solches System rentieren sich schnell, da man sich die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung spart. Je weiter die Standorte voneinander entfernt sind, desto schneller macht sich die Anschaffung bezahlt.
Ein Beispiel:
In einem Unternehmen werden monatlich vier Besprechungen abgehalten. Die Reisekosten (Bahn/Flug, Taxi, Hotel, Spesen) belaufen sich auf 400 CHF pro Person. Hinzu kommen durchschnittlich 8 Stunden unproduktive Reisezeit pro Mitarbeiter. Geht man von einem Stundensatz von 100 CHF aus, so ergeben sich daraus Kosten von 19'200 CHF pro Monat bzw. 230'400 CHF im Jahr.
Kosten für Videotelefonie-Anlagen
Folgende Positionen müssen bei der Anschaffung einer Videotelefonie-Anlage berücksichtigt werden:
- Beratungskosten
- Kosten für Hardware
- Kosten für Software
- Kosten für die Installation der Anlage
- Wartungskosten
Die Preise für Videokonferenzsysteme richten sich nach den Anforderungen, der Qualität der Hardware und den Preisen des Dienstleisters, der die Anlage installiert. Wenn ein großer Konferenzraum ausgestattet werden soll, können die Ausgaben leicht bis in den mittleren fünfstelligen Bereich gehen. Bei mittelgroßen Räumen empfiehlt sich ein System mit Full-HD-Auflösung und 12x-Zoom (zwischen 5.000 und 10.000 CHF). Will man vorhandene PCs mit Kameras ausstatten und auf Video Calling-Software (z.B. Skype oder GoToMeeting) zurückgreifen, sind die Kosten weitaus geringer: Pro Mitarbeiter kann man mit 70 bis 100 CHF kalkulieren.
Einzelplatzlösungen
Seit einigen Jahren sind kompakte Videokonferenzsysteme erhältlich, die auf Schreibtischen oder in kleinen Konferenzräumen Platz finden. Die Bild- und Tonqualität ist der von größeren Systemen beinahe ebenbürtig. Lösungen von Polycom, Panasonic oder Lifesize kosten je nach Ausstattung zwischen 600 und 1.500 Franken.
Cloud-Lösungen
Bei Videokonferenzlösungen aus der Cloud stellt ein Provider alle zentral installierbaren Komponenten zur Verfügung. Der Anwender benötigt lediglich Endgeräte (z.B. Tischtelefone) und eine Videotelefonie-Software. Die Konferenzen werden von geschulten Operatoren begleitet, die bei technischen Schwierigkeiten sofort einschreiten. Videotelefonie aus der Cloud wird entweder pro Minute oder über eine Flatrate abgerechnet. Einen virtuellen Besprechungsraum mit vier Plätzen bekommt man schon für 40 bis 50 CHF pro Tag.
Videotelefonie per Mobilfunk
Um mit mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets eine Verbindung per Videotelefonie herzustellen, ist eine stabile LTE-. HDSPA- oder UMTS-Verbindung erforderlich. Bei beiden Gesprächsteilnehmern müssen die Datendienste aktiv sein. Da es sich bei Videogesprächen um einen Basisdienst handelt, ist diese Funktion jedoch standardmäßig freigeschaltet.
Der Videoanruf wird üblicherweise aus dem “Kontakte”-Menü oder über “Rufnummer wählen” gestartet. Die Verbindungskosten pro Minute ergeben sich aus der Preisliste, die für den Mobilfunkvertrag maßgeblich ist. Bei der Videokommunikation wird Datentraffic erzeugt, der Auswirkungen auf das verfügbare Datenvolumen hat. Wer regelmäßig Videogespräche über das Internet führt, sollte sich daher für einen Vertrag mit Datenflatrate entscheiden.
