Videoüberwachung
Die Schweiz liegt bei den Einbruchsstatistiken europaweit an der Spitze: Im Schnitt wird alle acht Minuten in eine Wohnung oder ein Firmengebäude eingebrochen. Immer mehr Privatpersonen und Unternehmen entscheiden sich daher, Ihr Hab und Gut mithilfe von Videoüberwachung zu schützen.
Der Markt für Überwachungskameras ist schwer zu überschauen: Heute werden in jedem Elektronikgeschäft Kameras unterschiedlichster Art und Güte angeboten. Mit einer simplen Webcam ist es bei der Videoüberwachung jedoch nicht getan – wenn man Einbrecher wirksam abschrecken will, muss ein Komplettsystem angeschafft werden, das eine lückenlose Überwachung garantiert und die Bilder zuverlässig aufzeichnet.
Hier sind einige Fragen, die beim Kauf einer Überwachungsanlage von Bedeutung sind:
- Welche Bereiche sollen überwacht werden?
- Soll die Anlage vom Smartphone aus steuerbar sein?
- Gibt es in der Nähe des geplanten Anbringungsortes einen Stromanschluss?
- Wie sind die Lichtverhältnisse in den zu überwachenden Bereichen?
- Legen Sie Wert auf eine gute Bildqualität?
Die Videoüberwachung lässt sich heute problemlos mit Schließ- und Alarmanlagen vernetzen. Solche Sicherheitslösungen sind in der Regel in Banken, Versicherungen und großen Industriebetrieben zu finden. Moderne Überwachungssysteme bieten eine Gesichtserkennungsfunktion, sodass unbefugte Eindringlinge sofort identifiziert werden können.
Für mehr Geld gibt es mehr Pixel
Günstige Videoüberwachungssysteme haben meist einen Haken: Die Bilder werden in VGA-Qualität (0,3 Megapixel) aufgezeichnet. Für kleinere Areale, z.B. den Eingangsbereich eines Wohnhauses, kann dies ausreichend sein. Anders sieht es aus, wenn man Firmengelände oder Verkaufsflächen von Supermärkten überwachen möchte: Für solche Anwendungen werden Kameramodule mit einer Auflösung von 1,3 oder 2 Megapixeln benötigt.
Ab ca. 350 Franken bekommt man Überwachungskameras mit PoE (Power Over Ethernet)-Stromversorgung und 30 bis 40 Infrarot-LEDs, die auch bei Dunkelheit eine gute Sicht ermöglichen. Ab ca. 600 Franken sind Kameras mit Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Bildpunkte) erhältlich. Solche Geräte liefern gestochen scharfe Bilder und eignen sich zur Überwachung größerer Flächen.
Funk- und Netzwerkkameras werden immer populärer
Bei Überwachungssystemen für den Hausgebrauch entscheiden sich viele Käufer für Netzwerkkameras, die ihre Daten per WLAN oder LAN-Kabel ins Intranet schicken. Ein solches System hat den Vorteil, dass man die Bilder mit jedem PC und sogar mit portablen Endgeräten (z.B. Tablet oder Smartphone) abrufen kann. Zudem lässt sich die Anlage fernsteuern.
Kabellose Kameras mit WLAN-Anbindung funktionieren allerdings nur in der Nähe des Routers optimal. Will man die Geräte an einem anderen Ort montieren, kann dies bedeuten, dass man den Standort des Routers ebenfalls verlegen muss.
Digitale Funkkameras sind erheblich kleiner als Netzwerkkameras: Aktuelle Modelle sind kaum größer als ein 5-Franken-Stück und können überall montiert werden. Die maximale Reichweite liegt bei 50 bis 100 Metern. Das Signal wird per Funk (meist auf 2,4 GHz) an den Empfänger geschickt. Die Alarmierung erfolgt über TCP-IP, E-Mail oder SMS.
Videoüberwachung: Kostenübersicht
Wer sein Privathaus mithilfe von Videokameras überwachen will, muss zwischen 1.500 und 5.000 CHF investieren. Basis-Systeme beinhalten 2 bis 3 Kameras, einen Monitor und ein Aufzeichnungsgerät (z.B. einen Festplattenrekorder). Hinzu kommen die Installationskosten, die je nach Umfang und Art der Überwachungsanlage unterschiedlich ausfallen können. Entscheidet man sich für ein System mit HD-Kameras und einer hochklassigen Videoüberwachungssoftware, ist mit einem Gesamtpreis von 5.000 bis 7.000 CHF zu rechnen.