Photovoltaik Schweiz
Um Photovoltaik großflächig und effizient einsetzen zu können, muss man nicht in einem tropischen Land leben, denn in der Schweiz ist die jährliche Sonneneinstrahlung ca. 1’100-1’600 kWh/m2 hoch — in der Sahara leistet die Sonne „nur“ das 2,2-fache.
Ziel der Schweiz ist es, in den nächsten 10-15 Jahren 20% der Energie aus Solarstrom zu beziehen, um den beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft zu realisieren. Die Nutzung von Photovoltaik könnte danach sogar noch weiter erhöht werden und bis zu 40% des heutigen Schweizer Energieverbrauchs decken.
Funktionsweise von Photovoltaik
In der Photovoltaik werden hauptsächlich Solarzellen aus Silizium verwendet,
die in Serie geschaltet aus Sonnenstrahlung Strom produzieren. In der Schweiz gibt es zwei Arten von Anlagen:
- Netzverbundanlagen: Sie sind an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, wodurch überschüssige Energie abgeführt wird und eine stabile Versorgung über das ganze Jahr hinweg garantiert wird. Netzverbundanlagen machen den Großteil der Photovoltaik Installationen aus.
- Inselanlagen: Für kleine Ferienhäuser, Berghütten, oder andere Gebäude ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz eignen sich autonome Inselanlagen besser. Hier sollte zusätzlich zur Photovoltaik Anlage auch ein Energiespeicher angebracht werden, um die Versorgung bei Schlechtwetter zu garantieren. Außerdem ist ein Wechselrichter nötig, wenn haushaltsüblicher Wechselstrom (230 V) benötigt wird.
Ideal funktioniert eine Photovoltaik Anlage, wenn das Dach südlich ausgerichtet ist, 30° geneigt ist, und wenn keine Gegenstände wie Bäume, Nachbarhäuser etc. einen Schatten darauf werfen. Moderate Abweichungen der Ausrichtung des Daches stellen in der Regel kein Problem dar.
Förderungen von Photovoltaik in der Schweiz
Kostendeckende Einspeisevergütung
Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ist das wichtigste bundesweite Förderprogramm für Photovoltaik in der Schweiz. Sie soll sicherstellen, dass Solaranlagen ohne Verluste installiert und betrieben werden können, indem die Differenz zwischen Produktion und Marktpreis abgegolten wird.
Derzeit (Stand Dezember 2013) werden maximal 0,6 Rp./kWh gefördert, wobei diese Deckelung auf 1,4 Rp./kWh erhöht und in weiterer Zukunft eventuell ganz fallen gelassen werden soll. Kleine Photovoltaik Anlagen unter 10 kW werden in der Schweiz mit einer Einmalvergütung anstatt der KEV abgegolten.
Wer von der Schweizer KEV profitieren möchte, muss seine Photovoltaik Anlage bzw. sein Bauvorhaben anmelden und wird zuerst auf eine Warteliste kommen. Derzeit beträgt die Wartezeit drei Jahre, wobei von einer Reduzierung der Wartezeit in Zukunft auszugehen ist. Für das Errechnen der Förderung wird das Baujahr als Grundsatz verwendet.
Steuervorteile und Fördergelder für Photovoltaik in der Schweiz
Fast in der ganzen Schweiz (Ausnahmen sind die Kantone Luzern und Graubünden) können neue Photovoltaik Anlagen (wie auch thermische Solaranlagen) von der Steuer abgezogen werden.
Es lohnt sich auch, bei den Gemeinden um Förderungen für Photovoltaik Anlagen anzusuchen. Wer sich vorab über die aktuellen Regelungen informieren möchte, kann sich die Broschüren von Swissolar, dem Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie, durchlesen.