ERP Systeme
ERP (Enterprise Ressource Planning)-Systeme sind Softwarelösungen, mit denen sich die Ressourcen von Unternehmen (z.B. Kapital, Betriebsmittel, Personal) effizient planen und verwalten lassen. Das Ziel des Einsatzes einer solchen Software ist die Optimierung und transparente Gestaltung von Geschäftsprozessen. Für jeden Geschäftsbereich werden individuelle Softwaremodule programmiert, die entweder in ein vorhandenes System eingepflegt oder als neues ERP-System eingeführt werden. Zu den klassischen Modulen gehören die Warenwirtschaft, der Vertrieb, die Produktion sowie das Rechnungs- und Finanzwesen.
Neben dem modularen Aufbau ist der gemeinsame Zugriff auf unternehmensrelevanten Daten eines der Merkmale eines ERP-Systems. Die von den verschiedenen Unternehmenseinheiten (z.B. Produktion, Personalwesen oder Logistik) zur Verfügung gestellten Informationen werden so dargestellt, dass das Management eine solide Grundlage für Entscheidungen erhält. Produktions-, Einkaufs- und Vertriebsdaten lassen sich in Echtzeit mit den Lagerbeständen vergleichen, was die Steuerung der betrieblichen Abläufe enorm vereinfacht.
ERP-Systeme: Entscheidungshilfe
Bei der Auswahl eines Anbieters für ERP-Systeme sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Referenzen
- Branchenwissen
- Qualität der Beratung
- Support
- Vorgehensweise bei der Einführung des ERP-Systems
- Skalierbarkeit der ERP-Lösung
- Stundensätze für Entwicklung, Installation und Einführung
- Lizenzkosten
ERP-Systeme: Kostenübersicht
Die Ausgaben für ein ERP-System richten sich im Wesentlichen nach dem Funktionsumfang, der Unternehmensgröße und der Anzahl der Nutzer. Je nachdem, welche Programmteile genutzt werden, muss das System um zusätzliche Module wie Business Process Management (BPM) oder HR erweitert werden.
Für SAP ERP in der Basisversion kostet zwischen 80.000 und 100.000 CHF. Pro Nutzer werden außerdem Lizenzgebühren von 5.000 bis 6.000 CHF fällig. Weiterhin ist zu beachten, dass manche ERP-Systeme auf einer herkömmlichen PC-Umgebung nicht lauffähig sind. Die Anschaffung der erforderlichen Hardware kostet nochmals einige Tausend Franken.
Viele Unternehmen entscheiden sich für ein Fixpreis-Projekt, damit die Kosten kalkulierbar bleiben. Der Nachteil hierbei ist, dass es häufig zu Diskussionen über den Umfang der enthaltenen Leistungen kommt. Es ist zudem gängige Praxis, dass der Anbieter einen Puffer mit einberechnet, damit unvorhergesehene Aufwände abgedeckt sind. Bei einem Vertrag nach Aufwand sollte unbedingt ein Kostenlimit vereinbart werden, damit die Ausgaben sich innerhalb des vom Management vorgegebenen Rahmens bewegen.
ERP-Anbieter im Überblick
Das mit Abstand meistgenutzte ERP-System ist SAP ERP, gefolgt von Oracle E-Business. Lösungen wie BaaN, Microsoft Dynamics und JD Edwards finden in einigen Ländern ebenfalls Verbreitung. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Anbieter, von denen sich viele auf die Entwicklung von ERP-Software für Warenwirtschaft, Produktionsplanung und -steuerung spezialisiert haben.
Individuelle ERP-Branchenlösungen
ERP-Branchenlösungen sind individuell auf den jeweiligen Wirtschaftszweig abgestimmte Plattformen. Die Lösungen werden von Softwareagenturen entwickelt, die sich zumeist auf Bereiche wie den Detailhandel oder Industriebetriebe spezialisieren. Viele Dienstleister bieten jedoch auch spezifische ERP-Branchenlösungen für Werkzeughersteller, Chemieunternehmen, Metallverarbeiter oder Maschinenbauer an. Weitere Bereiche, für die ERP-Lösungen angeboten werden, sind die Finanz- und Versicherungswirtschaft, das Medien- und Verlagswesen, die Baubranche und die Pharmaindustrie.